epilepsiebeimhund

 

Was ist Epilepsie?          

Epilepsie gehört zur Gruppe der Anfallserkrankungen. Beim Tier zeigen sich die Anfälle als Muskelkrämpfe. Sie können als anhaltende Muskelanspannungen oder als Schüttelkrämpfe auftreten. Gleichzeitig beobachtet man oft: Bewusstseinsverlust, Halluzinationen, Verhaltens-und Wesensänderungen, Harn- und Kotabsatz sowie Speicheln. Der Schweregrad kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein.

 

Man unterscheidet zwei Arten der Epilepsie:

Die primäre Epilepsie ist eine angeborene Krankheit. Sie tritt häufig bei Kleinpudelrassen, Beagle, Belgischem Tervueren, Groenendael, Malinois, Dackel, Border Collie, Collie, Australien Shepherd, Irish Setter, Dalmatiner, Golden Retriever, Labrador, Berner Sennenhund, Sibirischem Husky, Basset, Greyhound, Pointer, Rhodesian Ridgeback, Briard, Bordeaux Dogge und Pekingese auf. Die Tiere sind meist ein bis vier Jahre, wenn der erste Anfall beobachtet wird.

Die sekundäre Epilepsie ist nicht angeboren, sondern tritt in Folge von anderen Erkrankungen auf. Ursache können folgende Erkrankungen sein: Borreliose, FSME, Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen, Hypoglykämie, Herzerkrankungen, Störungen des Elektrolythaushaltes, Gehirntumor, Enzephalitis, Tetanus, Trauma, Hydrozephalus, Vergiftungen, Leukodystrophie, Toxoplasmose. Und auch ein Impfschaden kann nicht ausgeschlossen werden.

                                                                                                

Wie sieht das Krankheitsbild aus?

Typisch ist, dass der Anfall plötzlich beginnt. Häufig erkennt Sie Ihr Tier nicht mehr und ist auch nicht mehr ansprechbar. Dem aufmerksamen Besitzer können folgende Anzeichen auffallen: Fliegenschnappen, Schwanzbeißen, Raserei, Angstzustände oder ähnliches. Die Tiere stürzen bisweilen unter Aufschreien nieder, der Körper verkrampft sich, es besteht Kiefersperre, die zu Zungenverletzungen führen kann. Nach einigen Sekunden bis wenigen Minuten entwickeln sich rythmische Krämpfe und Ruderbewegungen von oft hoher Kraftentfaltung. Die Tiere kauen Speichel zu Schaum, sie lassen jammernde bis stöhnende Laute vernehmen, vielfach wird Urin oder Kot abgesetzt. Der Anfall dauert oft nur wenige Minuten, danach erschlafft der Körper, die Tier liegen auf der Seite und erheben sich bald wieder. Häufig sind sie zunächst noch benommen, stoßen zum Teil an Gegenstände und sind noch nicht wieder ansprechbar, erholen sich aber bald. Die Krämpfe können aber auch länger andauern. Nicht immer sind die Syptome in dieser typischen Form zu beobachten. Die Anfälle können, wesentlich schwächer ausgeprägt, zum Teil nur angedeutet und flüchtig sein.

 

Untersuchungen:

Um eine sekundäre Epilepsie feststellen bzw. ausschließen zu können, sollten folgende Untersuchungen vorgenommen werden:

Titerbestimmungen von Borreliose, FSME, Toxoplasmose; großes Blutbild; EKG; Kontrolle der Schilddrüsenwerte; Computertomographie des Schädels; evtl. EEG; Liquorentnahme.

siehe auch Tierärzte bei Epilepsie

 

Man unterscheidet 3 Grade von Anfällen:

Petit mal: Nur sekundenlange Bewusstlosigkeit, starrer Blick, Augenrollen. Oft vom Besitzer unbemerkt.

Grand mal: Beginnt mit Streckkrampf, Umfallen, Atemstillstand, Bewusstlosigkeit, 10-30 Sekunden Konvulsionen, Pupillenerweiterung, Speicheln, Kot/Urinabgang

Status Epilepticus: Kette mehrerer Grand Mal, die ineinander übergehen ohne das der Patient das Bewusstsein erlangt. Kann durch Hirnschwellung oder Kreislaufkollaps zum Tode führen!

Wenn Ihr Tier einen epileptischen Anfall bekommt: kühlen Kopf bewahren, beruhigend zusprechen und ihm helfen, den Anfall so gut wie möglich durchzustehen.

 

Auch wenn man es immer wieder irgendwo hört - bei einem epileptischen Anfall sterben i.d.R. keine Gehirnzellen ab!  Bei einem Status kann das der Fall sein, allerdings gibt es auch Formen der Epilepsie, welche zu Gehirnschädigungen führen können und so dafür verantwortlich sind, daß der Hund bereits Erlerntes wieder vergisst.

 

Therapie

Ist eine primäre Epilepsie gesichert, so stehen dem Tierarzt einige Medikamente (z.B. Phenobarbital, Primidon, Kaliumbromid, Diazepam) zur Verfügung, um den Hund einzustellen. Diese Antiepileptika haben die Aufgabe die Anfälle zu kontrollieren, sie können die Erkrankung nicht heilen. Ziel ist es, die Häufigkeit und Schwere der Anfälle zu vermindern. Das Einstellen des Patienten auf die richtige Medikation ist schwierig und erfordert viel Geduld, da es große individuelle Unterschiede gibt. Aus diesem Grund muß von Zeit zur Zeit der Blutspiegel der Antiepileptika bestimmt und die Dosis ggf. korrigiert werden. In der Regel muß die Therapie lebenslang durchgeführt werden.

Am häufigsten wird Phenobarbital eingesetzt. Primidon wirkt ähnlich, da es im Körper zu Phenobarbital wird. Dank der Wiederentdeckung des Kaliumbromids können die Phenobarbitaldosen häufig reduziert werden. Häufige Nebenwirkungen der Antiepileptika sind Dämpfung, Appetitstimulation und Leberschädigungen. Diazepam (Valium) dient in der Veterinärmedizin nur als Notfallmedikament, d. h. es wird eingesetzt, um einen akuten Anfall zu durchbrechen. Besitzer eines Epileptikers sollten daher Diazepam-Zäpfchen immer zur Hand haben.

Auch mit Hilfe der Homöopathie sollen schon einige Behandlungserfolge erzielt worden sein.

 

siehe auch Epilepsie-Tagebuch


 

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